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ausstellung_1902
Mühlengebäude 1962

ausstellung_1902
 Mühlengebäude von der Hofseite, 1991

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ausstellung_1902

ausstellung_1902
 Lageplan der Bauteile, Luftbild

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ausstellung_1902

ausstellung_1902
Mühlengebäude während und nach der Sanierung

 

 

zurück / Eschweiler

Eschweiler_Stoltenhoffmühle

Texte und Dokumente
Meike Wolf: Die Stoltenhoffmühle in Eschweiler. Seminararbeit RWTH Aachen 2005

 

Kurztext
Die Stoltenhoffmühle entstand 1759-61 und wurde als Öl-, Korn- und Walkmühle genutzt. Das Mühlengebäude aus der Gründungszeit ist erhalten. In den 1970er Jahren wurde der Mühlenbetrieb aufgegeben und der Mühlengraben 1976 zugeschüttet. Die Eintragung in die Denkmalliste erfolgte 1991. Der Komplex wurde 1996-98 für Büronutzungen umgebaut.luftbild

Meike Wolf

Stoltenhoffmühle Eschweiler

 

Die Stoltenhoffs
Das Geschlecht der Stoltenhoffs stammt aus der Grafschaft Mark, zwischen Witten und Wetter gelegen. Der Name Stoltenhoff geht zurück auf Anton Ruhendahl, der Stoltenhoff genannt wurde. Von 1687-1825 gehörte der Familie das Gut Ruhendahl.

1704 heiratete Anton Ruhendahl Anna Margarete Wenger. Aus dieser Ehe gingen 7 Kinder hervor. Zwei von ihnen, Johann Jürgen (Georg) und Christian Engelbert, zogen nach Eschweiler und begründeten zum einen die Eschweiler- und zum andern die Stolberger- Stoltenhoff- Dynastie.

Johann Georg (getauft 1.5.1710, gestorben 5.1.1795), der Begründer der Eschweiler-Dynastie, war Tuchfabrikant und heiratete 1735 in Eschweiler die Tochter des Eschweiler Tuchfabrikanten Gottfried Maaßen. Am 6.4.1744 erwarb das Ehepaar das so genannte „Pannhaus“ (Brauhaus) am Eschweiler Markt. Es war bis 1842 in Familienbesitz; heute steht hier ein Modehaus.

Im „Pannhaus“, Marktstr. 2-4, betrieb Georg Stoltenhoff vor Ort einen Kleinhandel. Es wurde auch Stoltenhoff Hof genannt.

Die Stoltenhoffmühle
Am 21.5.1759 erwarb Georg Stoltenhoff von der Gemeinde zwei Morgen Land, die gegenüber der heutigen Gutenbergstrasse an der Inde gelegen waren, und errichtete hier eine Ölmühle.

Die Platzierung der geplanten Mühle, einmal in Indennähe und zum anderen im Einzugsbereich einer Alternativwasserführung über die Ichenberger Mühle, geschah unter wohldurchdachten wasserwirtschaftlichen Aspekten.

Auf Grund der unregelmäßigen Wasserführung der Inde, wurde das benötigte Wasser durch einen extra angelegten Graben, den Mühlenbach, der Mühle zugeführt.

1761 war das aus Bruch-/ Blaustein errichtete Mühlengebäude fast fertig gestellt.

Ein Baustein mit der Aufschrift „I.G.S und Erben 1761“ ist noch heute im Hof der Stoltenhoff Mühle, welche seit 1911 im Besitz der Familie Leuchter ist, zu finden. Dieses Datum findet sich auch auf dem Maueranker wieder.

Ein als Lager und auch als Wohngebäude geplantes zusätzliches Gebäude entstand 1798. (Maueranker)

Die Mühle diente bis 1843 als Öl-, Walk- oder Kornmühle.

Danach war sie für kurze Zeit Arbeitsstätte der Firma August Thyssen, die hier u.a. ihre Schweißversuche an Stahlrohren vornahm.

Am 30.01.1847 gingen die Stoltenhoffmühle zusammen mit der benachbarten Ichenberger Mühle in den Besitz der am gleichen Tag gegründeten, belgischen „Handelsgesellschaft de Hasse, de Grand Ry & Cie“ über.

1848 erhielt die Gesellschaft die Konzession für einen Mehlbetrieb. Ab diesem Zeitpunkt wurden beide Mühlen wieder als Getreidemühlen genutzt.

Zunächst wurden umfangreiche Modernisierungsarbeiten durchgeführt. Hierbei wurde u.a. auch ein neues unterschlägiges Wasserrad angebracht, so dass 27 PS Leistung zur Verfügung standen. Der Mahlbetrieb, der aus 4 Mahlgängen bestand, konnte nun wieder aufgenommen werden. Ab 1858 wurde zum Betrieb der Mühle auch eine Dampfmaschine eingesetzt.

Im Jahr 1877 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft mit der Bezeichnung „Eschweiler Mühlen Actien- Gesellschaft“ umgewandelt. Bis 1880 galt das Unternehmen noch als eine der bedeutensten Handelsmühlen der ganzen Gegend.

Für 22.000 Goldmark erwarb Josef Leuchter, aus der Adamsmühle in Würselen- Scherberg stammend, 1911 die damals stillgelegte Stoltenhoffmühle. Er nutzte sie als Mehl- und Schrotmühle. Nachdem ein zusätzliches Mahlwerk eingebaut wurde, reichte die Wasserkraft nicht immer aus, um alle Mahlwerke parallel zu betreiben. Aus diesem Grund wurde 1920 die Elektrokraft hinzugenommen. Diese diente jedoch hauptsächlich dem Antrieb eines neuen zusätzlichen Mahlwerks und der eigenen Lichtstromerzeugung.

1935 erwarb Josef Leuchter auch die „Ratsmühle“ in der Aachener- Soers. 1946 übernahm Werner Leuchter, (*27.8.1914 † 5.10.1999) die Stoltenhoff Mühle von seinem Vater, die er bis zu ihrer Stilllegung 1971 leitete. Obwohl sie relativ groß und gut ausgestattet war, konnte sie nicht mehr mit den Großmühlen konkurrieren.

1976 wurde der zugehörige Mühlenbach zugeschüttet. Noch heute ist die Stoltenhoffmühle auch als Leuchtersmühle bekannt. Bis Ende der 90er Jahre war die Mühle in Familienbesitz. In diesem Zeitraum wurde sie von verschiedenen Firmen als Lager genutzt.

Die Mühlenanlagen waren noch fast vollständig erhalten.

1996 ging die Stoltenhoff Mühle schließlich an ihre derzeitigen Besitzer, die Firma Herbener, über. In den Jahren 1996-1998 erfolgten dann die umfassende Sanierung, der Neubau der Bauteile 2 und 3, sowie die Nutzungsänderung als Bürogebäude.

Zu dem Besitz der Eheleute Herbener gehört auch die Gressenicher Mühle, die 1646 zum ersten Mal erwähnt wird.

Ebenfalls veräußert wurde das 1954 erbaute Getreidesilo.

Hier sollen in naher Zukunft Eigentumswohnungen entstehen. Momentan dient der Platz vor dem Silo als Parkplatz für Wohnmobile.

schaubild_um1875
Giebelseite Haupt- und Nebengebäude zum Hof

Baubeschreibung

Insgesamt gibt es 4 Bauteile

a) Bauteil 1 ist zweigeschossig (denkmalgeschütztes Mühlengebäude)
b) Bauteil 2 ist zweigeschossig (denkmalgeschützt)
c) Bauteil 3 ist eingeschossig
d) Bauteil 4 ist zweigeschossig (Neubau)

Es handelt sich um eine große Anlage von mehreren Bauten um einen Hof am Indeufer.Im Zuge der Grundstücksveräußerung 1996 erfolgte auch die Teilung des Grundstücks.

Zur Grabenseite hin gibt es einen angebauten, niedrigen Ziegelbau mit Satteldach als Schutzbau für das Wasserrad. Der im Winkel angebaute Ziegelbau wurde um 1900 erbaut.

Das Mühlengebäude (Bauteil I) an der flußabgewandten Seite des Hofes verfügt somit über eine Wasserzuführung von der Außenseite. Es handelt sich bei dem Mühlengebäude um einen zweigeschossigen, naturbelassenen Bruchsteinbau in wildem Verband mit Kalksteinfugen und Satteldach. Zum Hof hin verfügt es über 6, auf der Giebelseite über 2 und auf der Außenseite über 8 Achsen. Fenster und Türen sind mit Blausteingewänden umrahmt. Es handelt sich überwiegend um stichbogige Gewände mit Keilsteinen. Im Dach befinden sich verschieferte Gauben. Im Gebäude waren, und sind es tlw. auch heute noch, die Produktions- und die Abfüllanlagen beherbergt. Auf der Hofseite verfügt der Mühlenbau über einen breiten Mittelzugang, hierüber befindet sich ein Dachhaus mit Aufzug für Mehlsäcke.

Zwischen dem Mühlenhaus und dem Neubau (BA IV) befindet sich das ehemalige Lagergebäude (BA II), ebenfalls aus Ziegelstein, mit vorgelagerter Rampe. Das Dach wurde hier neu gestaltet. Die Fenster sind jedoch, genau wie bei dem Mühlengebäude, die restaurierten Originalfenster, oder aber Fenster, die dem Original nachempfunden wurden.

1954 erfolgte der Bau eines Erweiterungsbaus an das Lagergebäude (BA IV). Er diente ebenfalls als Lagerraum.

Er wurde im Zuge der Modernisierungsarbeiten als zweigeschossiger Ziegelneubau mit Satteldach, welches mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet wurde, neu erbaut.

Dem Mühlenhaus schräg gegenüber liegt ein eingeschossiges 6- achsiges Wohnhaus mit Mansardensatteldach. Die Fenster und Türen verfügen ebenfalls über Blausteingewände. Die sich hier befindenden Fensterflügel wurden nachträglich eingebaut und sind modern. Im Dach befinden sich ebenfalls moderne Dachgauben. An der Hofzufahrt auf der Seite des Leuchter- Grundstücks befindet sich ein kleiner, fensterloser, eingeschossiger Bruchsteinspeicher, dessen Ecken ausquaderartig gesetzten Ziegeln gemauert sind.

Die historische Hofpflasterung blieb dabei erhalten und ist Teil des Denkmalschutzes. Zwischen den beiden Grundstücken wurde ein Stahl- Industriezaun angebracht.

Der Stoltenhoffmühle vorgelagert, befindet sich das 1954 neu erbaute Getreidesilo mit einem Fassungsvermögen von ca. 500 Tonnen.

Zustand der Gebäude vor der Instandsetzung
Da die Gebäude bis 1971 teils als Lagerfläche, teils als Wohnraum genutzt wurden, und die notwendigsten Reparaturarbeiten regelmäßig ausgeführt wurden, waren die Gebäude in einem relativ guten Zustand. Bilder von 1963 belegen dies. Historische Baumaterialien sind auch heute noch vorhanden. Dies weist darauf hin, dass die Gebäude bereits vor dem Denkmalschutz- Bemühen in ihrer Substanz nicht verändert wurden.

Die Stoltenhoffmühle wurde 1991, als Objekt Nr. 64, in die Denkmalakte aufgenommen.

Der Denkmalschutz bezieht sich sowohl auf das von 1761 stammende Mühlengebäude (Bauteil I), mit angegliedertem Lagergebäude (Bauteil II), sowie auf das von 1798 stammende Wohngebäude, heute Leuchters Grundstück. Die Erhaltung der Gebäude liegt im öffentlichen Interesse, da es aus wissenschaftlichen, besonders aber aus architektur- und ortsgeschichtlichen sowie technikgeschichtlichen Gründen erhaltenswert ist. Als besonders erhaltenswert ist das gut erhaltene Wasserrad anzusehen. In den Denkmalschutz einbezogen ist ebenfalls die historische Hofpflasterung.

Die historische Anlage der Stoltenhoffmühle mit ihren unterschiedlichen Baukörpern ist in ihrer Gesamtheit als Einheit ablesbar.

Sanierung
1996 erfolgte der Umbau der Stoltenhoffmühle zu einem Büro- und Seminargebäude mit Übernachtungsplätzen.

Im Bauteil 1, dem Mühlengebäude, erfolgte der Einbau von Trockenständerwänden mit innenliegender Steinwolledämmung. Bei den Holzfenstern handelt es sich größtenteils um neue 2-flügelige Holzsprossenfenster, die jedoch trotz der neuen Isolierverglasung den Denkmalvorgaben genügen, da sie der historischen Fassade entsprechen. Auf Grund der Verwendung von Isolierverglasung ist die Ausbildung von möglichst dünnen konstruktiven Sprossen problematisch, daher erfolgte der Einbau von Abstandshaltern im Glas, der somit die Gleichheit der glasteilenden Sprossen bewirkt.

Der Dachstuhl wurde ebenfalls unter Berücksichtigung sowohl der Denkmalvorgaben als auch der Wärmedämmverordnungen saniert. Die historischen Eichenbalken des Kehlbalkendachs wurden hierbei belassen und sind noch heute sichtbar.

Im Bauteil II wurden die hofseitig vorhandenen Metallfenster, mit eingekitteter Einfachverglasung und kleiner Öffnungsluke, komplett restauriert. Hinter den historischen Fenstern wurden im Innenraum neue Fenster montiert, um den Wärmedämmverordnungen zu entsprechen. Um die Erschließung des Gebäudes zu vereinfachen, wurde der Bauteil III, der nicht denkmalgeschützt ist, um- und angebaut.

Das ebenfalls nicht unter Denkmalschutz stehende Bauteil IV wurde zunächst abgerissen und später als zweigeschossiger Ziegelbau wieder neu gebaut.

Erneuert bzw. neu errichtet wurden außerdem die Heizungsanlage mit saisonaler Solareinbindung sowie eine 12.000 Liter großen Regenwassernutzungsanlage. Ein bestehender Heizöltank wurde umgerüstet. Auf dem Dach des neu errichteten Bauteils IV wurde ein Solarkollektor sowie einer 5 kW Photovoltaikstromanlage montiert.

Innenraumgestaltung/ Geschossaufteilung
In der umgenutzten Mühle sind verschiedene Dienstleister, wie Anwaltspraxen, Caterer sowie ein Steuerberater untergebracht. Hierfür wurden die bestehenden Räume teils zusammengeschlossen, teils wurden auch neue Wände eingezogen um gefällige Grundrisse zu erhalten.

Die einzelnen Gebäude wurden miteinander verbunden und zu einer Anlage zusammengeschlossen. Hierfür wurden verschiedene Erschließungswege und Treppenhäuser, auch aus Brandschutzgründen, eingebaut.

Im neu gestalteten Bauteil III befindet sich das Foyer mit einem zentral liegenden kleinen Teich. Ein Sozial- sowie ein Besprechungsraum sind dem Foyer angegliedert.

Die Wände wurden tapeziert und weiß gestrichen. Der historische Plattenbelag wurde belassen. Neuer Belag wurde dem historischen entsprechend ausgewählt.

Dachbalken und Dachstuhl sind sichtbar und wurden in die Innenraumgestaltung integriert. Die Elemente der ehemaligen Mühlenanlage sind ebenfalls in die Innenraumgestaltung integriert und haben tlw. lediglich einen dekorativen Charakter. Dies gilt jedoch nicht für das vollständig erhaltene Wasserrad, das in seinem Ziegelbau belassen wurde. Die historischen Materialien (Gusseisen und Stein) sowie die Funktion der Anlage bleiben somit ablesbar. Der Ziegelbau ist nur mittels einer Glasanlage vom Mühlenbau abgetrennt und erhält hierdurch einen Ausstellungscharakter. Der Arbeitsablauf der Mühlenanlage im Ganzen ist teilweise schwer verständlich, da die einzelnen Elemente der Mühlenanlage aus dem Zusammenhang gerissen scheinen.

Bewertung
Der Denkmalwert der Gebäude bezieht sich v.a. auf das äußere Erscheinungsbild, also auf den architektur- geschichtlichen Hintergrund. Die Fassaden, d.h. Fenster (tlw.), Fensterrahmen und Bausteine, wurden belassen und lediglich gereinigt und im Falle einer Beschädigung restauriert. Neu eingebaute Elemente wurden den historischen nachempfunden. Um den Gesamteindruck zu belassen, wurden notwendige Sanierungsmaßnahmen eher im Innenraum durchgeführt. So wurde z.B. die Wärmedämmung im Inneren der Gebäude aufgebracht.

Das Kriterium des städtebaulichen Kontextes ist ebenfalls gegeben. Der Gebäudekomplex ist in seiner Einheit ablesbar. Die Nähe zur Inde weist auf die Funktion als Wassermühle hin. Schade ist, dass der Mühlenbach in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts zugeschüttet wurde. Nichts weist auf seinen ehemaligen Verlauf hin. Das Kriterium des technikgeschichtlichen Kontextes ist ebenfalls erfüllt. Die Elemente der Mühlenanlage wurden erhalten, jedoch ist der technische Zusammenhang eher schwer ablesbar, da die Elemente wahllos angeordnet scheinen und tlw. nur noch dekorativen Charakter haben.

Durch den Zusammenschluss der einzelnen Gebäude sowie der Neubauten wurden Splittlevel mit verschiedenen Erschließungen hergestellt. Dies macht eine Orientierung innerhalb der Gebäude schwierig und hinterlässt Verunsicherung darüber in welchem Bauteil (denkmalgeschützt oder nicht) man sich befindet.

Der Innenhof, bei dem die historische Pflasterung belassen wurde, ist durch verschiedene Gebäude, historische, Neubauten und Anbauten aus den verschiedensten Bestehungsjahren gerahmt.

Die sichtbare Trennung der Grundstücke mittels Industrie- Stahlzaunanlage ist jedoch fragwürdig und wirkt eher zweckmäßig. Die Gesamtheit der Anlage ist jedoch, wie von der Denkmalbehörde gefordert, ablesbar.

Als nicht gut gelöst empfinde ich die Gestaltung des Neubaus, das, dem Mühlengebäude gegenüberliegenden Bauteil IV.

Das Gebäude ist deutlich als Neubau erkennbar. Es wurde zur Angleichung an den restaurierten Bestand in roter Ziegelbauweise erbaut. Störend ist hier für mich die Anbringung der Sonnenkollektoren, die das Gesamtbild stören, da sie durch ihre Höhe sowie ihre Anzahl einen unruhigen Eindruck vermitteln und den Blick von der eigentlichen Fassadengestaltung lenken.

Die Neubauten entsprechen jedoch dem Zeitgeist ihrer Erbauung (Aufkommen von „Erneuerbarer Energie“ in den 90er Jahren).

Alles in allem empfinde ich die Restaurierung jedoch als gelungen. Viele Elemente wurden aufwendig und mit viel Liebe zum Detail restauriert und arrangiert.

Die Umnutzung als Dienstleistungskomplex lässt zudem auf eine lange Lebensdauer schließen.

Literatur
Bertold Drube u.a.: Mühlen an Inde, Omerbach und Finkelsbach in Eschweiler, in: Schriftenreihe des Eschweiler Geschichtsverein 17, 1997, S. 17-66

Hilgers, Heinz: Das Geschlecht der Stoltenhoffs und ihr Erbe in Eschweiler und Umgebung, in: Schriftenreihe des Eschweiler Geschichtsvereins 13, 1992, S. 4-16

Sommer, Susanne: Mühlen am Niederrhein. Die Wind- und Wassermühlen des linken Niederrheins im Zeitalter der Industrialisierung (1814-1914), Köln 1991

Gleisberg, H.: Technikgeschichte der Getreidemühle. Abhandlungen und Berichte des Deutschen Museums 24, 1956, H. 3

Denkmalakte Stoltenhoffmühle, Untere Denkmalbehörde, Stadt Eschweiler

Bauakte Stoltenhoffmühle, Untere Denkmalbehörde, Stadt Eschweile

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